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Plein Soleil

Plein Soleil

(Nur die Sonne war Zeuge | Purple Noon)

 
 
France / Italia 1960 | 118 min

Director: René Clément

Producer: Robert Hakim, Raymond Hakim
Production Company: Paris Film Productions [fr] / Paritalia / Titanus Films [it]
Screenplay: René Clément, Paul Gégauff (d'après le roman The Talented Mr. Ripley de Patricia Highsmith)
Cinematographer: Henri Decaë; Assistent: Jean Rabier (Eastmancolor, 1.66:1 WideScreen)
Editor: Françoise Javet
Music Score: Nino Rota
Sound: Jean-Claude Marchetti; Maurice Rémy (recordist) (Mono)
Art Director: Paul Bertrand
Shooting: 3 August 1959 – 22 October 1959

Cast: Alain Delon (Tom Ripley), Maurice Ronet (Philippe Greenleaf), Marie Laforêt (Marge Duval), Erno Crisa (Riccordi), Frank Latimore (O'Brien), Elvire Popesco (Mme. Popova), Billy Kearns (Freddy Miles), Ave Ninchi (Signora Gianna), Erno Crisa (le commissaire), Viviane Chantel (femme belgique), Romy Schneider (compagne de Freddy, uncredited)

Premiere: 10 Mar 1960 (France) | 16 Sep 1960 (West Germany)
Awards: Edgar Allan Poe Awards 1962 Edgar Best Foreign Film

Screenplay: Plein Soleil. In: L'Avant-Scéne Cinéma Nr. 261. 1981.
Literature: Farwagi, André: René Clément. Paris 1967. (Cinéma d'aujourd'hui. 48.) — Siclier, Jacques: René Clément. Brüssel 1958. (Les grands créateurs du cinéma. 16.)

International Movie Database All-Movie Guide
 
 
 


 

René Clément's vibrant thriller Plein Soleil stars Alain Delon as Tom Ripley, an American who travels to Europe on an all-expenses-paid mission to convince his friend, the errant playboy Philippe Greenleaf (Maurice Ronet), to travel to San Francisco at the request of the wealthy Greenleaf family. Initially, the pair enjoy the good life in Italy, often to the anger and dismay of Philippe's much put-upon fiancee Marge (Marie Laforet). However, as Tom's funds begin to run dry, it becomes more and more apparent that Philippe has no intentions of returning to the U.S., forcing Tom to consider more nefarious means of maintaining his extravagant lifestyle. Purple Noon is adapted from Patricia Highsmith's novel The Talented Mr. Ripley, and like Alfred Hitchcock's classic Strangers on a Train, also based on Highsmith's work, the theme of identity transference is dominant. The subject even extends to the homoerotic undercurrents which simmer below the surface of Tom and Philippe's relationship, setting into motion a love/hate tension which explodes during a superbly-filmed high seas journey.

Jason Ankeny, All-Movie Guide


René Clément's adaptation of Patricia Highsmith's murder thriller, The Talented Mr. Ripley, set in Italy, is a dazzlingly bright, full-sun, full-color, thoroughly nasty film noir ("like a big hairy spider crawling slowly across a travel poster"—Time). Clément captures the Highsmith sense of decadence that is merely the erasure, in plain day, of any pretense to morality. Connected to this is the confusion of national identity ("Some of the Americans [in the film] speak French in good French accents, others speak French in bad French accents, still others speak American. The Italians sometimes speak French...." —Variety) that so lends itself to a confusion of identity, period, and thus of motive. Like Wenders' The American Friend (as well as Hitchcock's Strangers on a Train, also based on a Highsmith novel), Plein Soleil is a film about modern anonymity.


René Clément, 1946 durch La Bataille du rail (Die Schienenschlacht) als Neorealist berühmt geworden, drehte seinen ersten Kriminalfilm nach Patricia Highsmiths "The Talented Mr. Ripley" ("Der talentierte Mr. Ripley"). Mit der Titelfigur, der sie noch mehrere Romane widmete, schuf die Autorin 1955 einen "Gegentypus" im Genre des Kriminalromans: Tom Ripley ist ein Schurke, der ohne moralische Skrupel Verbrechen begeht. Doch er ist sympathisch, will eigentlich nur gesellschaftliche und private Anerkennung, ein bürgerliches Leben führen. Durchaus kongenial, ist Cléments Film keine bloße Adaption der Vorlage. So gelingt im Roman das Vorhaben Ripleys, während der Schluss des Films ihn als Mörder enttarnt. Dies ist jedoch weder eine Konzession an die Moral noch an das Genre, in dem ein ausgeklügelter Plan meist wegen einer geringfügigen Panne oder eines dummen Fehlers zu scheitern hat: Das überraschende Filmende, das angesichts der im Film nicht moralisch kommentierten Handlungen Ripleys folgerichtig wie ein Coup des Zufalls erscheint, stärkt eher noch eine mögliche Identifikation mit dem Helden. Der Zuschauer nimmt teil an Toms "Glück" — das blaue Meer, die Ruhe, der gute Wein, der Genuss, es geschafft zu haben — und sieht in dramatischen Gegenschnitten die Hebung des Bootes mit der Leiche. Die Verhaftung zeigt Clément nicht. Ist Ripley im Roman ein Mann, der über sein Leben, seine Chancenlosigkeit und seine Verbrechen reflektiert, so erscheint er im Film ausgesprochen fremd, gewissermaßen charakterlos und ohne Vergangenheit. Man sieht einen attraktiven, intelligenten Mann, der sich demütigen lässt und wohl immer gedemütigt wurde, der seine Gefühle verbirgt und ums Überleben kämpft. Die subjektive Perspektive Ripleys wird vor allem durch Kamera und Montage gestaltet: Die Sommeridylle Italiens ist in kalte Farben gekleidet, die Sonne scheint unbarmherzig auf den leidenden Ripley, auf die Leiche Philippes. Die Auseinandersetzungen zwischen den Hauptfiguren beobachtet die Kamera aus der Nähe: kammerspielartige Großaufnahmen in beengten Räumen — (Hotel-)Zimmer, Bootskabine — bedeutsame Details, im Weitwinkel verzerrte Konturen. Doch auch hier zielt Cléments Inszenierung nicht auf psychologische Dramatik oder aktionsgeladenen Spannungsaufbau, sondern bleibt nahezu emotionslos, kühl und distanziert.

Nicht nur Patricia Highsmith sah in Alain Delon die Idealbesetzung ihres Tom Ripley. Delon, dem mit diesem Film der Durchbruch zum Star gelang, verkörperte schon zu jener Zeit auch im wirklichen Leben für die Presse einen Typ, der mit der Figur Ripleys einiges gemeinsam zu haben schien. Man spekulierte über seine dubiose Vergangenheit und seine Männerfreundschaften (auch Tom Ripleys Beziehung zu Philippe ist homoerotisch gefärbt, im Roman allerdings wesentlich deutlicher) und natürlich über die Liaison mit Romy Schneider, die zu Beginn von Plein Soleil als Begleiterin von Freddy Miles einen kurzen Auftritt hat. Der Film wurde bei Publikum und Kritik ein großer Erfolg, die Rolle des Tom Ripley war der erste Schritt Delons in sein Fach des Gangsters, in dem er später, vor allem in den Filmen Jean-Pierre Melvilles, seine besten Leistungen zeigte.

Elke Toubartz, Reclams elektronisches Filmlexikon


Plein soleil est un film policier au sens le plus fort du terme. Je veux dire que ce qui nous intrigue dans Plein soleil, ce n'est pas la résolution d'une énigme clairement définie, comme d'ordinaire, mais l'absence même des données du problème. Le suspense n'est plus uniquement intellectuel, il est concret. Généralement, l'investigation policière va dans le sens de la clarté ; on sait quel est le "pourquoi" des gestes, des actes présents ; le suspense réside dans l'attente du futur, ou dans l'incertitude du "comment" d'un futur certain. Or ici, ce qui inquiète, c'est l'image présente. Clément arrive à ce résultat grâce à sa propension naturelle à l'ésotérisme grâce aussi aux effets de la mise en scène, qui insiste sur l'insolite des teintes fortes, comme chez Hitchcock, grâce enfin aux ruses du script, le tout provoquant une sensation de délicieux inconfort, à peine troublée par la rupture finale… 

Luc Moullet, Cahiers du cinéma, mai 1960


Für die als kritisch geltende Krimi-Autorin Highsmith war Alain Delon die Idealbesetzung für ihren Lieblingshelden Tom Ripley, dem sie insgesamt fünf Romane widmete. Aber sie fand es unklug, „eine langweilige Liebesgeschichte und ein moralisches Ende hinzuzufügen“. Anders als im Film begeht Ripley im Roman das perfekte Verbrechen und setzt lieber seinen eigenen Namen in das gefälschte Testament ein, so daß er fortan mit dem Geld das angenehme, von einigen mörderischen Abenteuern unterbrochene Leben eines kunstliebenden Dandys führen kann. Tom ist ein Schurke, der keine moralischen Skrupel kennt, aber eigentlich sympathisch ist und nur ein bürgerliches Leben führen und gesellschaftlich und privat anerkannt sein will. Das kann er ironischerweise aber nur, indem er kriminell wird. Der Film machte den 24jährigen Delon zum Superstar, und in Frankreich beförderte er die seit langem in der Presse umgehenden Spekulationen über Delons zweifelhafte Vergangenheit und seine Männerfreundschaften. Was im Film nur andeutungsweise aufscheint — die homoerotische Beziehung zwischen Tom und Philippe —, wird im Roman sehr viel deutlicher ausgearbeitet. In einer kurzen Sequenz zu Filmbeginn Romy Schneider in einem roten Kleid als namenlose Freundin von Freddys Freundin zu sehen.

René Clément führt schon in der ersten Sequenz in das zentrale Thema der Geschichte ein. Auf der einen Seite stehen Menschen wie Philippe Greenleaf und Freddy Miles, die Geld haben. Auf der anderen Seite steht ein Tom Ripley, der nur „das Geld der anderen“ hat und den ärgerlichen Zwängen der Wirklichkeit einschließlich der damit verbundenen Demütigungen ausgesetzt ist. Philippe kann sich den Luxus leisten, das Leben als amüsantes Spiel zu nehmen, dem er ein wenig Würze verleiht, indem er andere Menschen demütigt und verletzt, beispielsweise einen Blinden, den er nachahmt und korrumpiert, indem er ihm den Blindenstock abkauft. Auch schickt er Marge eine Biographie über Fra Angelo, weil sie just an einem Buch zu diesem Künstler schreibt. Er will ihr damit demonstrieren, wie überflüssig ihre Arbeit ist. Bei einem Streit wirft er ihr Manuskript ins Meer. Tom, für den das Leben kein Spiel sondern ein Kampf ist, ist Hauptzielscheibe seiner grausamen Spielchen und Demütigungen: „Ich will sehen, wie weit ich gehen kann. Er will nur mein Geld.“ Für Philippe hat jeder Mensch einen Preis, aber keinen Wert und schon gar keine Würde. Geld bedeutet ihm nichts, weil er genug davon hat. Für Tom bedeutet es alles, weil er nichts hat. Doch trotz seiner Gefühllosigkeit, ja Grausamkeit seinen Mitmenschen gegenüber empfindet Philippe für Marge echte Zuneigung. Er ist, wie Tom einmal zu Marge sagt, ein Mann mit zwei Seiten und damit ebenso doppelgesichtig wie der gleichermaßen jungenhaft-charmante, intrigante und brutale Tom. Der hat Ambitionen, kriminelle Energie und weiß, wie man einen Paß oder eine Unterschrift fälscht. Vor allem aber will er das verführerische, sorgenfreie Luxusleben eines Philippe Greenleaf führen. Eher beiläufig, aber mit scheinbar zwingender Notwendigkeit wird er zu dem Verbrechen getrieben. Immer wieder entstehen Spannungssituationen, in denen er kurz vor der Entdeckung steht und der Zuschauer Partei für ihn ergreift. Der Zuschauer identifiziert sich mit ihm, auch wenn er nicht wie im Roman über seine Chancenlosigkeit, Ambitionen und Gefühle reflektiert. Tom verbirgt seine Gefühle. Aber man spürt, daß er unter den Demütigungen leidet. Und die Geduld, mit der er sein Leiden erträgt, läßt darauf schließen, daß er wohl schon sein ganzes Leben erniedrigt wurde. Am Ende freut sich der Zuschauer über Toms Erfolg, denn seine Opfer haben ihren Tod mehr als verdient und er mußte sich das Glück hart erarbeiten. Tom genießt sein neues Leben, die Flasche Wein, die Ruhe, den blauen Himmel, das Rauschen des Meeres — in Gegenschnitten zeigt Clément, wie die Yacht aus dem Wasser gezogen wird und mit ihr die Leiche. Kurz darauf erscheint Riccordi bei Tom, dem klar wird, daß er verloren hat. Ob das Ende ein Zugeständnis an die Zensur ist, bleibt fraglich angesichts des von Clément verfolgten Konzeptes. Er zeigt mit Toms Verhaftung, daß sich in einer Welt wie der von Plein Soleil die Reichen auf Kosten der Armen amüsieren aber nie umgekehrt.

Anders als der Roman inszeniert Clément den Protagonisten nicht nur als eiskalten Narziß mit verführerischem Charme, sondern auch als gefährlichen Psychopathen mit schizophrenen Zügen. Als Tom Freddys Leiche ablädt redet er zu sich selbst: „Der Mörder ist Philippe. Ich habe damit gar nichts zu tun!“ Diese Schizophrenie deutet sich an in den Szenen, in denen Tom Philippe imitiert, sich dessen Kleidung anzieht und seine Stimme nachahmt. Er möchte wie Philippe werden. Dazu gehört aber nicht nur, daß er reich ist, sondern auch eine schöne Frau wie Marge hat. Er liebt Marge nicht wirklich, aber er imaginiert sich zwischenzeitlich als ihr Liebhaber. Wenn er Marge als Erbin einsetzt, dann ist das zum einen wohlkalkuliert, weil er damit kein Mordmotiv zu haben scheint, zum anderen treibt er damit seine Identifikation mit Philippe voran, der genauso gehandelt hätte. Bezeichnenderweise will Greenleaf das Testament nicht anfechten.

Die komplexe Beziehung zwischen den als Doppelgängern mit homoerotischer Unterströmung angelegten Figuren wird aus Toms Sicht gezeigt, durch die Kamera von Henri Decae und durch die Montage. Tom sieht die Welt in kühlen Bildern und kalten Farben. Die Sonne wärmt ihn nicht, sondern läßt ihn entweder kalt (er schwitzt nicht) oder verbrennt ihn gnadenlos. Toms Perspektive auf die Welt ist die eines Mannes, der seine Mitmenschen mit einer Mischung aus Sehnsucht nach Anerkennung und dem Wissen um sein Außenseitertum mit kalter Präzision und kalkulatorischem Mißtrauen beobachtet. So kalt die Bilder sind, so distanziert bleiben die Kontrahenten, auch wenn sie kammerspielartig auf engstem Raum zusammengeführt werden. Diese Nahaufnahmen sind mit verzerrendem Weitwinkelobjektiv oder in schrägen Perspektiven photographiert. Sie zeigen Tom als einen Menschen, der Philippe nah sein und wirklich mit ihm befreundet sein möchte, aber sich gleichzeitig durch seine soziale Deklassierung und sein Wissen darum, niemals als gleichwertig anerkannt zu werden, meilenweit entfernt fühlt. Die Bilder zeigen auch, daß Tom sich hilflos einer bedrohlichen Welt ausgesetzt sieht. Metaphorisch umgesetzt ist dies beispielhaft in der Sequenz, in der er im Boot auf dem Meer treibt. Er ist nicht nur schutzlos der glühenden Sonne ausgesetzt, sondern vollkommen machtlos, denn er kann nicht schwimmen. Menschen wie Philippe trauen sich alles, weil ihnen nichts passieren kann. Sie haben immer einen Rettungsanker - im wahrsten Sinne des Wortes. Tom befestigt Philippes Leiche am Ankerseil. Menschen wie Tom haben keinen Rückhalt. Wenn sie ins Wasser springen, dann nicht zum Spaß, sondern aus tödlichem Ernst — sinnhaft fällt Tom ins Wasser und ertrinkt beinahe, als er Philippes Leiche über Bord wirft. Tom erzählt einmal, er sei ein alter Schulfreund von Philippe und Philippe habe ihm einmal das Leben gerettet. Das sei gelogen, sagt Philippe zu Marge. Und in der Tat dürfte Toms Aussage weniger der Wahrheit und mehr der Wunschvorstellung entsprechen, einen Freund wie Philippe zu haben, der ihm im Notfall hilft. Es ist nicht anzunehmen, daß zwei Menschen so unterschiedlicher Herkunft die gleiche Schule besucht haben.

Toms Amoralität kontrastierend wirken die den Film durchziehenden religiösen Referenzen — die Pension „Paradiso“, in der Tom nach dem Mord wohnt, die beiden Geistlichen, an denen Tom Freddys Leiche vorbeischleppt, die Buddhastatue, mit der er Freddy erschlägt, die Prozession vor Philippes Haus.

Plein Soleil besticht durch die Ökonomie seines Aufbaus, die dichte Erzählweise und stilistisch kühl-elegante Inszenierung und gilt als Klassiker des französischen Thrillers.

Überarbeitete Fassung des Beitrages in
Holger Wacker (Hrsg.):  Enzyklopädie des Kriminalfilms
14. Ergänzungslieferung Oktober 2000

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DVD

Nur die Sonne war Zeuge

Kinowelt Home Entertainment / Arthaus

Runtime:

112:31 min (= 118 min PAL)

Video:

1.69:1/16:9 Anamorphic Widescreen

Bitrate:

5.64 mb/s

Audio:

Français Dolby Digital 2.0 Mono
Deutsch Dolby Digital 2.0 Mono

Subtitles:

Deutsch

Features:

• Interview sRené Clément (24:38 min)
• Original Theatrical Trailer (03:47 min)
• US Theatrical Trailer (01:54 min)
• Starinfos auf Texttafeln
• Historische Fotogalerie
• 4-seitiges Booklet

DVD-Release:

14 November 2000

Chapters: 24
Keep Case
DVD Encoding: PAL Region 2 (Deutschland)
SS-DL/DVD-9

Die Farben sind sehr natürlich und recht kräftig. Bildschärfe und Kontrastumfang liegen auf ordentlichem Niveau — irgendwo zwischen befriedigend und gut anzusiedeln. Das Bild wirkt recht grobkörnig, wie man das bei vielen älteren Filmen beobachten kann, zeigt aber alle notwendigen Details auf — ohne jedoch in die (Poren-) Tiefe zu gehen. Der Transfer weist ein durchschnittliches, insgesamt zufriedenstellendes Rauschverhalten auf. Analoge Bildfehler sind in Form von Dropouts, Fäden und schwarzen wie weißen Schmutzflecken immer wieder zu erkennen, ohne dass dies — anders, als bei einer modernen Produktion — nun ernsthaft störend wirkt. Auch digitale Kompressionsartefakte machen sich kaum problematisch bemerkbar: Es flimmert in manchen Szenen erkennbar, Aliasing an schrägen Kanten ist ebenfalls auszumachen, und wenn man ganz genau hinsieht, erkennt man auch den einen oder anderen leichten Nachzieh-Effekt in dunklen Filmszenen. Ansonsten ist auch die MPEG2-Komprimierung vollauf zufriedenstellend ausgefallen. In Kapitel 17 sind dann kurzfristig leichte Helligkeitsschwankungen zu bemängeln, die allerdings kaum ins Gewicht fallen. [...]

Der Ton liegt in einer deutschen Synchronisation sowie im französischen O-Ton vor — natürlich Mono, allerdings in DD1+1 kodiert. Die Qualität dessen, was aus dem Center erklingt, ist bestenfalls noch befriedigend zu nennen, wobei in manchen Punkten deutliche Abstriche gemacht werden müssen: Dass bei einem monauralen Audiotrack keine Räumlichkeit, kaum Dynamikumfang und weitestgehend keine Effekte vorhanden sind, erstaunt wohl niemanden wirklich — zumal der Film ansich bereits kaum effekt- oder basshaltige Stellen vorzuweisen vermag. Die Dialoge sind zwar ordentlich verständlich, weisen jedoch kaum Volumen auf. Auch wirkt alles recht spitz und sehr 'hochton-lastig'. Dazu gesellen sich leider noch ein paar deutlich hörbare Störgeräusche, die in Form eines auf- und abschwellenden Pumpens im Hintergrund in den Kapiteln 6, 11, 13 und 17 zu verzeichnen sind. Der französische Track wirkt da ein wenig sauberer, als der deutsche. Insgesamt also eine ausreichende bis befriedigende Tonqualität — wobei wir aufgrund der deutlichen Mängel in der wichtigen deutschen Tonspur deshalb nur zwei Punkte vergeben wollen: ausreichend.

Das Menü ist animiert und mit Ton unterlegt; es zeigt eine Szenen aus dem Film. Die Kapitelwahl hingegen erfolgt über einfache Standbilder. Der Layerwechsel dieser DVD-9 ist vom Rezensenten nicht bemerkt worden — sauber gelegt und ohne Probleme. Problemlos verläuft auch die eigentliche Menü-Steuerung, sowie das freie Ein- und Ausblenden der deutschen Untertitel. An Extras bietet man uns seitens Kinowelt/Arthaus die Starinfos auf Texttafeln (Biografien, jedoch keine Filmografien), den Audio-Kommentar von Regisseur René Clément, eine (historische) Fotogalerie sowie den eigentlichen Filmtrailer (Kinotrailer) in Französisch und in Englisch (aber nicht auf Deutsch).

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